Evangelische Kirchengemeinde Waldstetten
 

Pfarrer Wilhelm Wurster (1970 – 1990) 


1970 trat Pfarrer Wilhelm Wurster sein Amt als Gemeindepfarrer in Waldstetten an. Sicherheitserwägungen, neue Vorschriften und der sonntägliche Stau auf der Wendeltreppe zum Kirchenraum zeigten, dass ein Umbau der Erlöserkirche unumgänglich war. Andreas Gritsch, ein Architekt aus der Gemeinde und Kirchengemeinderat Werner Wehrstein, von Beruf Statiker, gelang es unter Berücksichtigung des Gebäuderingankers, eine neue Eingangslösung mit Außentreppe und Pavillon zu ermöglichen. Die alte Eingangstür, ein Meisterstück des Schreinermeisters Georg Rommel aus Straßdorf, konnte erhalten bleiben. Während der Umbauzeit fanden die Gottesdienste in der Aussegnungshalle des Friedhofs statt.



Gemeindehaus "Mitte"

In die Amtszeit von Pfarrer Wurster fiel auch der Bau des Gemeindehauses „Mitte“ in Straßdorf. Das Grundstück wurde 1977 gekauft. Der Baubeschluss erfolgte 1984. Für Architekt Andreas Gritsch war es eine Herausforderung, ein Gebäude mit mehreren Funktionen zu planen und zu errichten.

Die neuen Räume sollten grundsätzlich für alle Gruppen offen sein. Der kleine Jugendraum im Untergeschoss war für regelmäßige Kindergottesdienste angedacht. Der große Jugendraum war großzügig konzipiert und sollte sich für vielfältige Nutzung anbieten. Eine kleine Teeküche sollte für das leibliche Wohl sorgen.

 

Im Erdgeschoss waren zwei Räume mit Foyer geplant, die getrennt oder im Ganzen genutzt werden sollten. So waren Gottesdienste, Gemeindefeste, Vorträge und Versammlungen in verschiedenster Größe auch gleichzeitig möglich.

Das Obergeschoss bot Platz für eine Hausmeisterwohnung.

Die Bauarbeiten begannen im Herbst 1986. Ein Bericht mit Daten zur Geschichte der Kirchengemeinde, eine Urkunde mit Namen des Gemeindehauses, eine Kurzbeschreibung der Kirchengemeinde samt Kirchenleitung, Protokolle des Kirchengemeinderats, die Planung, die Bau und Ausstattung des Gemeindehauses betrafen, einige Gemeindebriefe mit Spendenaufrufen und Einladungen zu Bazaren sowie Berichte über den Fortgang der Arbeiten wurden in einer Schatulle des Goldschmieds Guido Kucher, die sorgfältig verlötet wurde, untergebracht. Im Eingangsbereich wurde diese Schatulle hinter der aus Metall gegossenen Grundsteinplatte eingemauert.

In die Dienstzeit von Pfarrer Wurster fallen auch die Jugendwanderfahrten in die Steiermark, das Französische Jura, das Engadin, die Provence   und  zum Limfjord  . Auf den Fußwanderwegen sollten die jungen Menschen ferne Länder und Abenteuer ohne den üblichen Tourismus kennen lernen. Die Mühe, die Kargheit und das einander Helfen sollte für die Jugend erfahrbar werden.

1980 wurde der Gemeindebrief ins Leben gerufen. Der Initiator, Dr. Manfred Köhnlein gestaltete zwei Jahre lang den dreiseitigen auf buntem DIN A4-Papier gedruckten, informativen Gemeindebrief. Danach übernahmen Ute Lade und Renate Lemke die Gestaltung. 

Pfarrer Wurster ist am 8. August 2023 in Tübingen verstorben. (siehe auch Aktuelles)